Lautproduktion

Wenn wir Menschen sprechen, dann produzieren wir Laute. In der Phonetik nennt man diesen Vorgang „Lautproduktion“ und er wiederholt sich mehrere 10.000 Mal pro Tag. Die Lautproduktion kann man auf drei Schritte herunterbrechen: Atmung, Stimmbildung (nennt man auch Phonation) und Artikulation.

Der Prozess der Lautbildung: Atmung, Phonation und Artikulation

Atmung

Die Lungen sind ein Organ im Brustkorb. Sie sind für zwei Prozesse verantwortlich:

  1. Sauerstoffversorgung
  2. Lautproduktion

Im Deutschen sind die Lungen(1) immer bei der Lautproduktion beteiligt, es gibt aber auch Sprachen, die Laute haben, die ohne sie auskommen. Mithilfe der Lungen wird Luft gesammelt und durch die Luftröhre(2) und den Kehlkopf(3) geleitet. Die Luftröhre verbindet also Kehlkopf und Lunge.

Abbildung 1: Lunge(1), Luftröhre(2) und Kehlkopf(3)

Phonation

Der Kehlkopf ist die Verdickung im Hals, der vor allem bei Männern zu sehen ist. Er kontrolliert den Luftweg von außen zur Lunge und von der Lunge nach außen, wie ein Luftpförtner sozusagen. Er enthält die Stimmlippen, die den Saiten eines Musikinstruments ähneln. Wenn sie vibrieren, versetzen sie auch die Luft in Bewegung und dadurch entsteht ein Geräusch. So entsteht auch das unangenehme Pfeifen, wenn man die Öffnung eines aufgeblasenen Ballons mit zwei Fingern auseinanderzieht und die Luft langsam entweichen lässt.

Artikulation

Die Luft, die aus einem solchen Ballon entweicht, hat keinen besonders harmonischen Klang und klingt nicht so angenehm wie die menschliche Stimme. Daher wird der Ton aus dem Kehlkopf im Mund- und Nasenraum geformt. Das nennt man Artikulation. Unsere Zähne, Lippen und die Zunge verändern das Geräusch so, dass die Laute entstehen, die wir Menschen zum Sprechen brauchen. Unser Mund, die Nase und der Rachen kann man in etwa mit dem Bauch einer Gitarre vergleichen.

Zusammenfassung

Sprachproduktion funktioniert in drei Schritten:

  1. Atmung: Luft wird aus der Lunge und in die Lunge durch den Kehlkopf geleitet.
  2. Phonation: Stimmbildung im Kehlkopf mithilfe der Stimmlippen.
  3. Artikulation: Muskeln verändern das Geräusch so, dass einzelne Laute entstehen.

Quellen

Spillmann, H. O. (2000): Einführung in die germanistische Linguistik. Langenscheidt.

Šileikait?-kaishauri, D. (2015). Einführung in die Phonetik und Phonologie des Deutschen.

Dieling, H., & Hirschfeld, U. (2000). Phonetik lehren und lernen. München, Deutschland: Langenscheidt.

Methling, R. (2022): Warum die Wörter im Deutschen so lang sind. Dudenverlag

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