Wörter bilden Sätze. Sätze bilden Texte. Ein einfacher Satz ist also die kleinste vollständige Einheit eines Textes. In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie ein einfacher Satz aufgebaut ist und wie du einfache Sätze erkennen kannst.
Was ist ein einfacher Satz?
Ein einfacher Satz ist ein Satz, der nur ein finites Verb enthält. Das bedeutet: Es gibt nur ein „Hauptverb“, das in einer bestimmten Zeitform steht, z.B. „geht“, „schlief“ oder „wird“.
Beispiel für einen einfachen Satz:
„Der Hund bellt.“
Dieser Satz hat:
- ein Subjekt („der Hund“) – das ist die Person oder Sache, über die etwas gesagt wird und
- ein Prädikat („bellt“) – das ist das finite Verb und zeigt die Handlung.
Obwohl er kurz ist, ist der Satz vollständig. Es ist ein einfacher Satz. Man versteht genau, was gemeint ist.
Die Satzlehre: Wie ein Satz aufgebaut ist

Ein Satz braucht (fast immer) mindestens:
- ein Subjekt (wer oder was?),
- ein finites Verb (was tut die Person oder Sache?).
Beispiel:
„Die Katze schläft.“
Subjekt = „Die Katze“
finites Verb = „schläft“
Was ist das finite Verb?
Das finite Verb ist das konjugierte Verb, also die Form des Verbs, die sich an z. B. die Person und Zeit anpasst. Du erkennst es daran, dass du es verändern kannst:
Grundform | Finites Verb in der Gegenwart |
---|---|
schlafen | ich schlafe, du schläfst, er schläft |
Verschiedene Arten von Sätzen
Wenn du einen Satz bildest, dann steckt dahinter eine Absicht. Du verfolgst ein Ziel. Manchmal möchtest du eine Aussage treffen, eine Frage formulieren oder jemanden zu etwas auffordern. Dies sind unterschiedliche Satzmodi. Im Deutschen unterscheidet man fünf verschiedene Satzarten.
Verbstellung im Deutschen: Verbzweitsatz, Verberstsatz und Verbletztsatz
Im Deutschen ist die Stellung des finiten Verbs im Satz sehr wichtig. Sie gibt Hinweise darauf, wie der Satz aufgebaut ist – unabhängig davon, ob es sich um eine Aussage, eine Frage oder eine Aufforderung handelt. Man unterscheidet dabei drei Grundtypen:
Verbzweitsatz
Hier steht das finite Verb an zweiter Stelle im Satz. Das erste Satzglied kann dabei alles Mögliche sein: ein Subjekt, eine Zeitangabe oder ein Objekt.
Beispiele:
- „Die Katze schläft.“
- „Heute geht er ins Kino.“
- „Sein Freund ruft ihn an.“
Diese Stellung ist typisch für Hauptsätze im Deutschen.
Verberstsatz
Beim Verberstsatz steht das finite Verb an erster Stelle. Danach folgt oft das Subjekt. Diese Satzstruktur nutzt man, wenn etwas besonders betont oder gefragt wird – sie kommt aber auch in anderen Kontexten vor, etwa bei bestimmten Stilmitteln.
Beispiele:
- „Hat er das wirklich gesagt?“
- „Geht ihr heute schwimmen?“
- „Sei pünktlich!“
Verbletztsatz
Im Verbletztsatz steht das finite Verb ganz am Ende. Das ist typisch für Nebensätze, also Sätze, die nicht alleine stehen können.
Beispiele:
- „…weil die Katze schläft.“
- „…ob er heute kommt.“
- „…dass sie den Bus verpasst hat.“
Diese Stellung zeigt, dass das Verb „nach hinten rückt“, weil noch andere Teile des Satzes zuerst genannt werden müssen.
Diese drei Formen der Verbstellung sind zentrale Merkmale der deutschen Satzstruktur. Sie helfen uns, die Funktion von Satzteilen zu verstehen und richtige Sätze zu bilden – unabhängig vom Inhalt oder der Absicht des Satzes.
Einfache und zusammengesetzte Sätze im Vergleich
Ein einfacher Satz hat nur ein finites Verb. Er ist kurz und enthält nur eine Aussage.
Beispiel:
„Der Junge spielt.“
Ein zusammengesetzter Satz besteht aus zwei oder mehr einfachen Sätzen, die miteinander verbunden sind. Man nennt ihn auch Satzgefüge oder Satzverbindung – je nachdem, ob Hauptsätze oder Nebensätze kombiniert werden.

Beispiel:
„Der Junge spielt, weil die Sonne scheint.“
In diesem Satz gibt es zwei finite Verben:
- „spielt“ (Hauptsatz)
- „scheint“ (Nebensatz)
Der einfache Satz ist also nur ein Teil eines längeren Satzes. Trotzdem kann er alleine schon Sinn ergeben.
Häufige Fehler bei einfachen Sätzen
Beim Schreiben oder Sprechen einfacher Sätze passieren oft kleine Fehler. Hier sind ein paar typische Beispiele:
- Falsche Verbposition
„Geht er heute zur Schule?“
„Heute er geht zur Schule.“
- Fehlendes Subjekt oder Verb
„Geht zur Schule.“ ? Wer geht? (Subjekt fehlt)
„Der Junge in der Schule.“ Was macht der Junge? (Verb fehlt)
Um diese Fehler zu vermeiden, hilft es, sich die Satzstruktur genau anzusehen: Subjekt + finites Verb + Ergänzungen
Fazit: Der einfache Satz ist die Basis jeder Sprache
Auch wenn der Name es vermuten lässt – der einfache Satz ist nicht „einfach“ im Sinne von „langweilig“ oder „unnütz“. Im Gegenteil: Er ist die Grundlage unserer Sprache. Mit ihm kannst du Fragen stellen, Wünsche äußern, jemanden auffordern oder einfach etwas erzählen.
Wer die Satzarten und die Satzlehre gut kennt, kann klarer schreiben und besser sprechen. Deshalb lohnt es sich, die Regeln zu kennen – auch wenn Sprache nicht immer in Regeln passt.
FAQ: Häufige Fragen zum einfachen Satz
Was ist ein einfacher Satz in der deutschen Grammatik?
Ein einfacher Satz enthält nur ein finites Verb und besteht meist aus einem Subjekt und einem Prädikat. Er ist eine abgeschlossene Aussage.
Was ist der Unterschied zwischen Verberstsatz, Verbzweitsatz und Verbletztsatz?
Verberstsatz: Verb steht am Anfang (z.?B. Fragen, Imperativ); Verbzweitsatz: Verb steht an zweiter Stelle (z.?B. Aussagen); Verbletztsatz: Verb steht am Ende (z.?B. in Nebensätzen)