Die Frage, welche Satzarten sich unterscheiden lassen, ist eine Frage, mit der man sich in der Syntax auseinandersetzt. Sehen wir uns diese sogenannten Satzmodi einmal an.
Als Quelle verwenden (APA)
Methling, R. (2021, 30. September). Die fünf Satzarten. https://www.linguistik.online. Abgerufen am XX.XX.20XX, von https://linguistik.online/die-fuenf-satzmodi-in-der-deutschen-grammatik/
Die fünf Satzarten

Man unterscheidet fünf Satzarten: Den Aussagesatz (auch Deklarativsatz genannt), den Fragesatz (Interrogativsatz), den Aufforderungssatz (Imperativsatz oder Befehlssatz), den Ausrufesatz (Exklamativsatz) und den Wunschsatz (Optativsatz).
Der Aussagesatz (Deklarativsatz)
Der Aussagesatz, auch Deklarativsatz, ist die häufigste Satzform. Er dient dazu, Informationen mitzuteilen oder Behauptungen aufzustellen.
Beispiel:
„Eine Glatze ist eine ausgefallene Frisur.“
Stellung des Verbs im Aussagesatz
Im Deutschen steht das finite Verb im Verbzweitsatz, also an zweiter Stelle des Hauptsatzes.
Beispiel:
„Heute regnet es.“ („Heute“ = Satzglied 1, „regnet“ = finites Verb)
Der Fragesatz (Interrogativsatz)
Fragesätze sind Verberstsätze, da das finite Verb meist an erster Stelle steht. Es gibt verschiedene Fragetypen:
1. Entscheidungsfragesatz (Ja-/Nein-Fragen)
Diese Fragen lassen sich mit „ja“ oder „nein“ beantworten.
Beispiel:
„Weiß eine Weißwurst mehr als eine Bratwurst?“

2. Ergänzungsfragesatz (W-Fragen)

Hier wird mit einem W-Wort wie „wer“, „was“, „wo“, „warum“ etc. gefragt. Diese werden auch W-Interrogativsätze genannt.
Beispiel:
„Warum ist abgewogene Schokolade keine ausgewogene Ernährung?“
Bei Ergänzungsfragen wird man dazu gebeten, auf einen Sachverhalt einzugehen. Sie werden mit einem Fragewort eingeleitet. Das Fragewort kann ein Interrogativpronomen („wer“, „wessen“, „was“, „welch-“ usw.) sein oder ein Interrogativadverb („wo“, „wann“, „weshalb“ usw.). Da die Fragewörter alle als Anfangsbuchstaben ein „w“ haben, werden Ergänzungsfragen auch „W-Fragesätze“ oder „W-Interrogativsätze“ genannt.
3. Alternativfragen – Entscheidungsvarianten
Man stellt eine Auswahl zur Verfügung, z.?B.:
Beispiel:
„Haben Sie gepupst oder riechen Sie immer so?“
4. Rhetorische Fragen – Stilmittel oder Aussage?
Diese Fragen erwarten keine Antwort, weil sie eine Aussage enthalten.
Beispiel:
„Wer glaubt denn so etwas?“ (eigentlich: „Niemand glaubt das.“)
5. Indirekte Fragen – „ob“ oder W-Frage
Fragesätze kommen auch als Nebensätze vor. Sie sind dann indirekte Fragesätze und werden durch die Konjunktion „ob“ oder durch ein W-Fragewort („wer, was, weshalb“ usw.) eingeleitet:
Beispiel:
„Weißt du, ob frisch verheiratete Delphine in Flipperwochen gehen?“

Der Aufforderungssatz / Imperativsatz

Ein Aufforderungssatz, auch Imperativsatz oder Befehlssatz, fordert zu einer Handlung auf. Das Verb steht im Imperativ und meist an erster Stelle.
Beispiele:
- „Sprich nie mit leerem Hirn!“
Der Ausrufesatz (Exklamativsatz)
Ein Ausrufesatz drückt Gefühle wie Staunen, Freude, Wut oder Überraschung aus. Er endet häufig mit einem Ausrufezeichen.
Beispiel:
„Was haben die Plätzchen aber meine Kleider schrumpfen lassen!“

Der Wunschsatz (Desiderativsatz)
Ein Wunschsatz formuliert Hoffnungen oder Wünsche und steht häufig im Konjunktiv.
Beispiele:
„Würde das Besteck beim Test doch bloß besser abschneiden!“

Die Einteilung nach Satzmodi ist nicht immer eindeutig. Form und Inhalt der Satzmodi decken sich nicht immer. So kann man mit einem Aussagesatz auch eine Frage stellen, oder mit einem Fragesatz eine Aussage treffen. Letzteres nennt man dann eine rhetorische Frage:
„Spinnst du?“
Sprache lässt sich halt nicht in Regeln einfangen. Doch kann Grammatik dabei helfen, bestimmte Phänomene zu beschreiben.
Quellen
Ten Cate, A. P., Lodder, H. G., & Kootte, A. (2004). Deutsche Grammatik. Eine kontrastiv deutsch-niederländische Beschreibung für den Frendsprachenerwerb, 2.