Unter Grammatik fällt das Regelsystem einer Sprache. Damit meint man meist Regeln in Bezug auf die Form der Wörter und den Aufbau der Sätze.
Begriff
Den Begriff „Grammatik“ haben wir vom mittelhochdeutschen „grammatic[a]“ geerbt. Dieses Wort geht wiederum auf das althochdeutsche „gram[m]atih“ zurück, das aus dem Lateinischen stammt. Die „(ars) grammatica“, die „Sprachlehre“ also, hat ihren Ursprung im Griechischen. „Grammatiké“ ist die „Lehre der Elemente (Buchstaben, Schrift, Satz, Satzbau) der Sprache“. In diesem Wort steckt das Wort „grámma“ für „Buchstabe, Schrift“.
In der Grammatik werden die Regeln einer Sprache, die man zum Sprechen und Schreiben braucht, gelehrt. Denn Sprache ist ein komplexes System. Die Regeln, wie man Wörter und Sätze formt, werden von Generation zu Generation weitergegeben und wir halten uns daran. Mal mehr oder mal weniger, was nicht schlimm ist, denn es gibt kein „richtig“ und „falsch“, solange der Zweck von Sprache erfüllt wird: Kommunikation.
Mit Regeln zur Form der Wörter wird man konfrontiert, wenn man zum Beispiel das Verb „wohnen“ in das Präteritum setzt. Dann wird es zu „wohnte“. Das nennt man auch Morphologie und ist ein eigener Wissenschaftsbereich in der Linguistik.
Neben der Form der Wörter fallen unter die Sprachlehre aber auch Regeln, die man benötigt, um mehrere Wörter zu Konstruktionen zu verbinden. Das ist der Bereich der Syntax.
Grammatik beschreibt also überwiegend das Wechselspiel von Morphologie und Syntax. Darum wird Grammatik auch oft „Morphosyntax“ genannt.
Wo die Grammatik aufhört und ein weiteres Wissenschaftsgebiet beginnt, ist nicht immer deutlich. Die Grenzen sind fließend. So spielt auch oft die Semantik eine Rolle, die Lehre von der Bedeutung. Nämlich immer dann, wenn die Bedeutung Einfluss auf Morphologie und Syntax hat. Da Grammatik die „Lehre der Elemente der Sprache“ ist, fallen auch die kleinen Elemente darunter. Sie werden in der Phonetik und Phonologie behandelt.
Geschichte der deutschen Grammatik
Das Sprachsystem einer Sprache zu dokumentieren, ist eigentlich eine relativ neue Beschäftigung, wenn man bedenkt, wie lange es schon Sprache gibt. Im Jahre 1850 veröffentlichte der Theologie Friedrich Bauer das Buch „Grundzüge der neuhochdeutschen Grammatik für höhere Bildungsanstalten“. Er überarbeitete sein Werk im Laufe seines Lebens mehrmals. Konrad Duden führte seine Arbeit fort, nachdem Friedrich Bauer starb.
Quellen
Hentschel, E. (2010). Grammatik. In E. Hentschel (Hrsg.), Deutsche Grammatik. Walter de Gruyter.
Dudenredaktion. (2020). Duden – Das Herkunftswörterbuch: Etymologie der deutschen Sprache (Duden – Deutsche Sprache in 12 Bänden) (6. Aufl., Bd. 7). Duden.