Sätze oder Teilsätze bilden wir auch im Deutschen nach bestimmten Regeln. Diese Regeln, also welche Kombinationen von Wörtern wie zu einem Satz werden, beschreibt die Syntax. Sie ist somit die Lehre vom Bau und der Gliederung des Satzes, kurz Satzlehre.
Ein Beispiel: Der Unterschied zwischen den Sätzen: „Mann beißt Hund“ und „Hund beißt Mann“ ist nur ein syntaktischer Unterschied. Die zwei Sätze bestehen aus genau denselben Wörtern. Im ersten Satz beißt der Mann, im zweiten Satz der Hund. Die beiden Rollen, also die syntaktischen Funktionen, haben sich umgekehrt.
In der Kommunikation macht es einen großen Unterschied, ob man gebissen wird oder selbst zubeißt, ob man also Täter oder Opfer ist. Darum stellen alle Sprachen Mittel zur Verfügung, mit denen diese und andere syntaktische Funktionen ausgedrückt werden können. Das Mittel, das im oben genannten Beispiel eingesetzt wurde, ist die Wortstellung. Aber Wortstellung ist nur eines von vielen Mitteln, das syntaktische Rollen kennzeichnet. Auch morphologische und morphosyntaktische Mittel können zum Einsatz kommen.
Quellen
Hentschel, E. (2010). Syntax. In: Hentschel, E. (Hrsg.): Deutsche Grammatik. Berlin, New York: De Gruyter.