Was ist ein Subjekt?

Mit dem Begriff „Subjekt“ bezeichnet man ein Satzglied. Anders formuliert: Subjekte erfüllen eine syntaktische Funktion. Welche syntaktische Funktion ist es? Das Subjekt ist das, worüber im Satz etwas ausgesagt wird. Darum nennt man es auch „Satzgegenstand“.

Begriff

Der Begriff „Subjekt“ stammt aus der antiken Logik, als man einen Satz in einen Gegenstand und eine Aussage, die über den Gegenstand gemacht wird (= das Prädikat), einteilte.

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Deutsche Sätze können sehr kurz sein. Ein Satz besteht manchmal nur aus Subjekt und Prädikat:

Timo wartet.“

Einen solchen Satz nennt man Minimalsatz. Das Subjekt ist die Person, die etwas tut. Man könnte sie auch den Täter nennen. In diesem Fall ist es „Timo“. Es kann aber auch eine Sache sein, die die Handlung ausführt. Darum kann man es mit „wer oder was tut“ erfragen.

BeispielFrageSubjekt
Timo wartet.Wer oder was tut?Timo
Die Kinder spielen.Wer oder was tut?die Kinder
Die Nachrichten berichten von einem Unfall.Wer oder was tut?die Nachrichten

Du siehst, ein Subjekt besteht oft nicht aus einem Wort, sondern aus mehreren. Sie können sogar sehr lang werden:

Den Nachbarn, der doch immer so nett zu mir ist, habe ich schon drei Tage nicht mehr gesehen.“

An dieser Stelle endet die Basiserklärung. Die folgenden Abschnitte richten sich an fortgeschrittene Lerner. Natürlich kannst du auch gerne weiterlesen, allerdings wird es etwas schwieriger.


Definition Subjekt

Genau zu definieren, was ein Subjekt ist, ist schwierig, wenn man alle Sprachen der Welt miteinbezieht. Ein typisches Merkmal ist aber, dass es in vielen Sprachen das Agens ist. Das bedeutet, dass es die Person ist, die die Handlung, die über das Verb ausgedrückt wird, ausführt. Also der oder die Handelnde ist. Und genau so ist es auch im Deutschen:

„Hans kauft einen Salat.“
„Klaus-Peter vergiftet seinen Nachbarn.“

Hans und Klaus-Peter sind hier jeweils das Agens, denn das sind die Personen, die die Handlungen ausführen.

Form des Subjekts

Man verwendet den Nominativ (1. Fall), um es zu kennzeichnen:

„Den Klaus-Peter holt sich der Teufel.“

Wenn der Nominativ nicht erkennbar ist, wird stattdessen die Wortstellung verwendet, um anzugeben, was das Subjekt ist. Im Deutschen steht es in diesem Fall vor dem konjugierten Verb:

Frau beißt Schlange!“

Vor allem im Englischen wird die Wortstellung angewandt und weniger die Kasusmarkierung, da es eben nur wenige Kasusmarkierungen gibt.

Subjekte können aus verschiedenen Wörtern oder ganzen Wortgruppen gebildet sein. Da es im Standardfall das Agens, also eine handelnde Person, ausdrückt, handelt es sich bei einem Subjekt oft um ein Substantiv oder um ein Personalpronomen:

Die Katze spielt im Garten. – Sie spielt im Garten.“

Ein Substantiv kann dabei weitere Elemente wie z. B. Adjektive bei sich haben: „Die schwarze Katze“ liegt auf dem Sofa.

Wenn einem Subjektteil ein Nebensatz untergeordnet ist, wie zum Beispiel ein Relativsatz, dann gehört dieser Nebensatz zum Subjekt: „Der Mann, der dort an der Ecke steht, wartet schon sei drei Stunden.“

Aber auch andere Wortarten können das Subjekt bilden, hier ein paar Beispiele: „In den Zoo zu gehen, war eine gute Entscheidung.“ Hier handelt es sich um einen erweiterten Infinitiv. Auch Adjektive können Subjekte sein: „Grün symbolisiert Natur.“ Und auch ganze Sätze können das Subjekt bilden. Sie werden typischerweise durch die Konjunktion „dass“ oder „ob“ oder aber auch durch ein Interrogativpronomen eingeleitet:

Wer aufgepasst hat, weiß jetzt Bescheid.“

Dass er schon wieder zu spät kommt, nervt mich.“

Kongruenz

Im Deutschen und in vielen anderen Sprachen ist das Subjekt außerdem das Satzglied, mit dem das finite Verb nach Person und Numerus übereinstimmt. Das sieht man am folgenden Beispiel:

„Gehst du heute ins Kino?“

Die Endung „–st“ in „gehst“ steht für 2. Person Singular. Bei dem Personalpronomen „du“, das Subjekt des Satzes, handelt es sich auch um die 2. Person Singular. Diese Übereinstimmung nennt man Kongruenz.

Zusammenfassung

Das Subjekt ist der Satzgegenstand. Es ist das, worüber im Satz etwas ausgesagt wird. Eines seiner wichtigsten Merkmale ist, dass es oft die handelnde Person im Satz beinhaltet, also das Agens ist. Von der Form her muss man sich merken, dass das Subjekt im Nominativ steht und es im Deutschen, wie aber auch in vielen anderen Sprachen, Kongruenz gibt.

Quellen

Perrig, G. (2010). Subjekt. In E. Hentschel (Hrsg.), Deutsche Grammatik. Walter de Gruyter.

Ten Cate, A. P., Lodder, H. G., & Kootte, A. (2004). Deutsche Grammatik. Eine kontrastiv deutsch-niederländische Beschreibung für den Frendsprachenerwerb, 2.

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