Schreib’s richtig! ‚Am besten‘ vs. ‚am Besten‘ erklärt

Du kennst das sicher. Man schreibt einen Text und plötzlich steht man vor dieser kniffligen Frage: Schreibt man „am besten“ oder „am Besten“ eigentlich groß oder klein? Keine Sorge, du bist damit nicht allein! Diese Unsicherheit ist weit verbreitet, und sie rührt nicht etwa von einer der vielen Rechtschreibreformen her. Nein, die Krux liegt woanders, und wir lüften das Geheimnis für dich.

Warum ist die Schreibweise von „am besten“ so verwirrend?

Die Schwierigkeit bei der Rechtschreibung von „am besten“ liegt darin, dass im Deutschen grundsätzlich beide Schreibweisen richtig sein können. Es kommt ganz auf den Kontext an, genauer gesagt, auf die grammatische Funktion des Wortes „besten“ im Satz. Aber keine Panik, wir zeigen dir, wie du das schnell und zuverlässig erkennst!

Wann schreiben wir „am besten“ klein? – Der Superlativ als Adverb

Meistens begegnest du „am besten“ als Superlativ, also der höchsten Steigerungsform, eines Adjektivs. In diesem Fall verhält es sich wie ein Adverb und wird kleingeschrieben. Denk mal darüber nach: Wenn du sagst, jemand war „am schnellsten“ oder „am schönsten“, dann beschreibst du, wie diese Person war. Genau hier liegt auch unsere erste Eselsbrücke!

Du kannst die adverbiale Verwendung ganz einfach mit der „Wie-Frage“ überprüfen:

  • „Wie war er beim Marathon?“ – Er war am schnellsten.
  • „Wie sah sie beim Wettbewerb aus?“ – Sie war am schönsten.
  • „Wie löst man dieses Problem am effektivsten?“ – Das geht am besten so…

In all diesen Fällen ist „besten“ (oder „schönsten“, „schnellsten“) die gesteigerte Form eines Adjektivs, das ein Verb oder ein anderes Adjektiv näher beschreibt. Es handelt sich um eine sogenannte „Präpositionalphrase“ (an + dem), die hier aber nicht als Zusammenziehung von Präposition und Artikel verstanden wird, sondern als feste Wendung des Superlativs. Und genau deshalb bleiben diese Formen klein.

Vielleicht hast du ja gelernt, dass nach Präpositionen Substantive großgeschrieben werden. Und das stimmt auch! Zum Beispiel bei „im Voraus“ (in + dem Voraus). Aber hier kommt die wichtige Ausnahme ins Spiel: Bei Superlativen ist das anders. Sie behalten ihre Kleinschreibung bei, wenn sie adverbial verwendet werden. Das gilt für alle Superlativformen, die auf „am“ folgen.

Wann schreiben wir „am Besten“ groß? – Das Substantiv

Aber es gibt einen Fall, da wird „am Besten“ großgeschrieben! Das passiert, wenn „Besten“ nicht mehr als Superlativ eines Adjektivs, sondern als Substantiv (Nomen) verwendet wird. Es wird also gewissermaßen zu einem Ding, einem Begriff, über den du sprichst.

Hier kannst du die „Woran-Frage“ anwenden, um die Großschreibung zu erkennen. Und noch ein Trick: Du kannst in Gedanken „am“ durch „an dem“ ersetzen, und der Satz muss immer noch Sinn ergeben.

  • „Uns mangelt es am Besten.“ (Woran mangelt es uns? Am Besten.)

Hier steht „Besten“ für ‚das Beste‘, eine Sache, die uns fehlt. Du könntest auch sagen: „Uns mangelt es an dem Besten.“ Im diesem Beispiel funktioniert die „Wie-Frage“ eben nicht mehr. Stattdessen wird „am“ als die klare Zusammenziehung von Präposition „an“ und Artikel „dem“ verstanden, die ein folgendes Nomen begleitet. Das Wort „Besten“ ist hier ein substantiviertes Adjektiv – es wurde zu einem Nomen gemacht und muss daher großgeschrieben werden.

Sprachwissenschaftlicher Blick: Was DWDS dazu sagt

Auch sprachwissenschaftliche Ressourcen wie das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) bestätigen diese Unterscheidung. Sie zeigen, dass „beste“ die Superlativform des Adjektivs „gut“ ist. DWDS führt verschiedene Gebrauchsweisen auf, darunter eben auch die adverbiale („am besten“) und die nominale („am Besten“). Es verdeutlicht die unterschiedliche grammatische Funktion und Bedeutung, je nachdem, ob „beste“ eine Eigenschaft beschreibt (wie etwas ist) oder selbst zum Gegenstand der Aussage wird (was etwas ist).

Es geht also nicht um eine willkürliche Regel, sondern um eine logische Folge der Wortart und ihrer Funktion im Satz. Das ist doch faszinierend, oder?

Deine Eselsbrücke für „am besten“ oder „am Besten“

Fassen wir das Wichtigste noch einmal zusammen, damit du in Zukunft immer richtig liegst:

  • Stelle die „Wie-Frage“: Wenn die Antwort „am besten“ passt und es beschreibt, wie etwas getan wird oder ist, dann schreibst du es klein (adverbialer Superlativ).
  • Stelle die „Woran-Frage“ oder probiere, „am“ durch „an dem“ zu ersetzen: Wenn die Antwort „am Besten“ passt und es sich um ein Substantiv handelt (also ‚das Beste‘), dann schreibst du es groß (substantiviertes Adjektiv).

Mit diesen einfachen Tricks wirst du die Rechtschreibung von „am besten“ und „am Besten“ spielend beherrschen. Probiere es einfach aus – du wirst sehen, es ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick scheint!

Quellen

  • Wikipedia. (05.08.2025). Besten. In Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/besten
  • DWDS. (05.08.2025). Besten. In Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. https://www.dwds.de/wb/besten
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