Richtig ohne Komma: Mit freundlichen Grüßen – Dein Guide!

Das sehe ich täglich: E-Mails flattern in meinen Posteingang, bei denen ein Komma hinter der Grußformel auftaucht. Keine Sorge, du bist also nicht allein mit dieser Unsicherheit. Als Sprachwissenschaftler tauche ich heute mit dir tief in die Materie ein und liefere dir die Antworten, die du brauchst, um deine Korrespondenz perfekt zu gestalten.

Das ewige Rätsel: Ein Komma nach „Mit freundlichen Grüßen“?

Die Unsicherheit ist groß, wenn es um die Zeichensetzung nach abschließenden Grußformeln wie „Mit freundlichen Grüßen“ geht. Viele sehen es, viele setzen es, doch die korrekte Regelung ist oft unbekannt. Ich verrate es dir direkt am Anfang:

Nach Grußformeln wie „Mit freundlichen Grüßen“ wird im Deutschen kein Komma gesetzt.

Ja, du hast richtig gehört! Auch wenn in der gesprochenen Sprache oft eine kurze Pause nach der Grußformel erfolgt, gehört im Schriftbild kein Komma dahin.

Der Grund: Laut DIN-Norm für Geschäftsbriefe ist die Grußformel eine eigene Zeile, getrennt vom übrigen Text, weshalb kein Komma gesetzt wird.

Der goldene Standard: So sieht die korrekte Grußformel aus

Du fragst dich, wie es dann korrekt aussieht? Ganz einfach:

Richtig:

Mit freundlichen Grüßen
Gertrud Mayer

Falsch:

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Herr Müller

Dieses Prinzip gilt für alle Grußformeln, ob kurz und knapp wie „Viele Grüße“ oder formell wie „Mit freundlichen Grüßen“. Sie stehen immer frei und ohne Satzzeichen vor dem Namen.

Wenn die Grußformel Teil des Satzes wird: Die Duden-Empfehlung

Es gibt jedoch eine Ausnahme, die dich vielleicht überrascht: Was ist, wenn die Grußformel nicht frei steht, sondern mit dem letzten Satz verbunden ist? Der Duden empfiehlt in solchen Fällen, die „reguläre Zeichensetzung“ zu verwenden. Das bedeutet, wenn die Grußformel grammatisch in den Satz eingebunden ist, wird das Wort „mit“ kleingeschrieben. Auch hier steht kein Komma zwischen Grußformel und Name des Absenders, und am Ende der Zeile setzt man keinen Punkt.

Ein Beispiel, wie es richtig ist:

Vielen Dank für das freundliche Telefonat. Auf das Vorstellungsgespräch freue ich mich und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Martin M.

Oder auch:

Wir haben Ihren Sitzplatz für Freitag, den 08. Mai 2030, reserviert und verabschieden uns mit herzlichen Grüßen

Ihr Reiseveranstalter aus München

Auch hier siehst du: Selbst wenn die Grußformel Teil eines Satzes ist, steht zwischen der Grußformel und dem Adressaten weiterhin kein Komma. Entscheidend ist die Verknüpfung mit dem vorhergehenden Satz.

Blick über den Tellerrand: Grußformeln international

Interessanterweise ist die Komma-Frage nicht nur im Deutschen ein Thema. Werfen wir einen Blick auf andere Sprachen:

Das Komma-Dilemma in den USA und Großbritannien

Im Amerikanischen Englisch (American English) ist es gang und gäbe, nach Anrede und Schlussformel ein Komma zu setzen, manchmal sogar einen Doppelpunkt. Du wirst also oft „Dear Olivia,“ oder „Yours truly,“ sehen. Im Britischen Englisch (British English) hingegen sind Kommas nach der Anrede und Grußformel unüblich. Wird aber doch eines nach der Anrede gesetzt, dann folgt der Einheitlichkeit halber auch eines hinter der Schlussformel. Konsistenz ist hier das A und O!

Schweizer Präzision: Grußformeln in der Schweiz

Unsere Schweizer Nachbarn haben ebenfalls ihre Eigenheiten: Nach der Anrede folgt dort weder ein Punkt noch ein Komma. Der erste Satz nach der Anrede beginnt in der Schweiz immer mit einem Großbuchstaben. Und genau wie im Deutschen folgt nach der abschließenden Grußformel kein Komma. Ein weiterer Unterschied, den du beachten solltest: Da die Schweizer kein „ẞ“ verwenden, schreiben sie „Freundliche Grüsse“ statt „Freundliche Grüße“.

Offizielle Richtlinien: Duden, DIN 5008 und mehr

Du fragst dich, wo all diese Regeln herkommen? Die deutsche Rechtschreibung wird maßgeblich vom Duden und dem Deutschen Rechtschreibrat geprägt. Auch in der Geschäftswelt gibt es Normen, die dir Orientierung bieten, wie die DIN 5008.

Die DIN 5008: Formalität im Geschäftsbrief

Die DIN 5008 bietet Schreib- und Gestaltungsregeln für Geschäftsbriefe. Sie regelt zwar nicht explizit die Kommasetzung nach der Grußformel, gibt aber den wichtigen Hinweis, dass zwischen Schlussformel und Adressat eine Leerzeile eingefügt werden soll. Das unterstreicht, dass die Grußformel frei in einer eigenen Zeile stehen soll – und wo etwas frei steht, braucht es kein verbindendes Komma. Der Duden bestätigt das übrigens auch für „freistehende, im Schriftbild hervorgehobene Sätze oder Satzteile“, nach denen keine Kommasetzung erfolgt.

Grußformeln für jeden Anlass: Von Bewerbung bis Geschäftsbrief

Welche Grußformel passt zu welchem Anlass? Hier ein paar Tipps:

Die Grußformel in deiner Bewerbung: Professionalität zählt

In Bewerbungen ist „Mit freundlichen Grüßen“ nach wie vor der Standard. Und das ist auch gut so, denn diese Grußformel strahlt Professionalität aus. Denk daran: Auch hier gilt, dass „Mit freundlichen Grüßen“ stets ohne Komma und in einer freien Zeile steht. Du willst schließlich einen top Eindruck hinterlassen!

Alternativen zu „Mit freundlichen Grüßen“: Flexibilität im Ausdruck

Gerade in Geschäftsbriefen und offiziellen Schreiben sind klassische Schlussformeln wie „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Freundliche Grüße“ die sichere Wahl. Sie klingen korrekt und seriös. Wenn du deine Kontakte bereits gut kennst, darf es aber auch mal lockerer sein. Probiere doch mal „Mit freundlichen Grüßen aus München“ oder „Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende“. Denk daran: Grußformel und Name gehören nie in dieselbe Zeile, und nach der Grußformel kommt kein Satzzeichen.

Vorsicht Falle: Die Abkürzung „MfG“

Du siehst die Abkürzung „MfG“ für „Mit freundlichen Grüßen“ sicher oft in informellen Chats. Aber Vorsicht: Im professionellen Kontext, vor allem in Geschäftsbriefen und Bewerbungen, gilt „MfG“ als unseriös und unhöflich. Schreib die Grußformel lieber aus, um einen durchweg professionellen Eindruck zu hinterlassen.

Ein kleiner Ausflug in die Geschichte der Schlussformeln

Es ist faszinierend zu sehen, wie sich Grußformeln über die Jahrhunderte entwickelt haben. Wikipedia verrät uns, dass schon im Mittelalter feste Briefschlussformeln üblich waren, oft in Latein gehalten, wie zum Beispiel „datum die nativitatis S. Ioannis A. D. [= anno Domini] MCCCL“ (was so viel heißt wie: „gegeben am Tag der Geburt Johannes des Täufers im Jahr des Herrn 1350“). Solche Formeln waren Teil des sogenannten Kanzleizeremoniells und fanden sich in Urkunden und offiziellen Schreiben wieder. Die Grußformel, auch als „formule de courtoisie“ bekannt, hat also eine lange Tradition und ihre Regeln sind das Ergebnis einer langen Entwicklung.

Fazit: Dein Weg zur fehlerfreien Grußformel

Puh, das war jetzt eine Menge Information zum MIt-Freundlichen-Grüßen-Komma! Aber du siehst, es ist gar nicht so kompliziert, wenn man die Regeln einmal verstanden hat. Die Hauptbotschaft ist klar: Nach freistehenden Grußformeln wie „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Viele Grüße“ setzt du kein Komma – weder in privaten noch in geschäftlichen Nachrichten. Dein Brief oder deine E-Mail wird dadurch nicht nur korrekt, sondern auch professionell wirken. Experimentiere mit passenden Alternativen, aber bleib den Kernregeln treu. Viel Erfolg beim Schreiben!

Quellen

  • Wikipedia. (05.08.2025). Freundlichen Grüßen Komma. In Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/MfG-Mit_freundlichen_Grüßen
  • DWDS. (05.08.2025). Freundlichen Grüßen Komma. In Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. https://www.dwds.de/wb/mit%20freundlichen%20Gr%C3%BC%C3%9Fen

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