Die fünf Satzarten

Die Frage, welche Satzarten sich unterscheiden lassen, ist eine Frage, mit der man sich in der Syntax auseinandersetzt. Sehen wir uns diese sogenannten Satzmodi einmal an.

Lernvideo: die fünf Satzarten

Man unterscheidet im Allgemeinen fünf: Den Aussagesatz (auch Deklarativsatz genannt), den Fragesatz (oder Interrogativsatz), den Aufforderungssatz (Imperativsatz oder Befehlssatz), den Ausrufesatz (Exklamativsatz) und den Wunschsatz (Optativsatz).

Zuerst zum Aussagesatz. Er hat eine mitteilende Funktion, es wird eine Behauptung oder eine Annahme aufgestellt.

Z. B.: „Eine Glatze ist eine ausgefallene Frisur.“

Wohingegen man bei Fragesätzen weiter unterteilen kann in Entscheidungsfragen, auf die mit „ja“ oder „nein“ geantwortet werden kann:

„Weiß eine Weißwurst mehr als eine Bratwurst?“

Zweitens Alternativfragen, bei denen man eine Entscheidung treffen soll:

„Haben Sie gepupst oder riechen Sie immer so?“

Und drittens Ergänzungsfragen.

„Warum ist abgewogene Schokolade keine ausgewogene Ernährung?“

Bei Ergänzungsfragen wird man dazu gebeten, auf einen Sachverhalt einzugehen. Sie werden mit einem Fragewort eingeleitet. Das Fragewort kann ein Interrogativpronomen („wer, wessen, was, welch-“ usw.) sein oder ein Interrogativadverb („wo, wann, weshalb“ usw.). Da die Fragewörter alle als Anfangsbuchstaben ein „w“ haben, werden Ergänzungsfragen auch „W-Fragesätze“ oder „W-Interrogativsätze“ genannt.

Fragesätze kommen auch als Nebensätze vor. Sie sind dann indirekte Fragesätze und werden durch die Konjunktion „ob“ oder durch ein W-Fragewort („wer, was, weshalb“ usw.) eingeleitet:

„Weißt du, ob frisch verheiratete Delphine in Flipperwochen gehen?“

Nun zu der dritten Satzart, dem Aufforderungssatz. Das Prädikat steht hierbei im Imperativ:

„Sprich nie mit leerem Hirn!“

Und viertens, der Ausrufesatz.

„Was haben die Plätzchen aber meine Kleider schrumpfen lassen!“

Die fünfte Satzart ist der Wunschsatz, bei dem der Konjunktiv verwendet wird:

„Würde das Besteck beim Test doch bloß besser abschneiden!“

Allerdings muss ich an dieser Stelle direkt anmerken, dass die Einteilung nach Satzmodi nicht eindeutig ist. Form und Inhalt der Satzmodi decken sich nicht immer. So kann man mit einem Aussagesatz auch eine Frage stellen, oder mit einem Fragesatz eine Aussage treffen. Letzteres nennt man dann eine rhetorische Frage:

„Spinnst du?“

Sprache lässt sich halt nicht in Regeln einfangen. Doch kann Grammatik dabei helfen, bestimmte Phänomene zu beschreiben.

Quellen

Ten Cate, A. P., Lodder, H. G., & Kootte, A. (2004). Deutsche Grammatik. Eine kontrastiv deutsch-niederländische Beschreibung für den Frendsprachenerwerb, 2.

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